Tiergestützte Intervention

Tierische Helfer

Warum Nutztiere?

Während das Haustier bzw. das Liebhabertier, etwa der Hund oder die Katze, als Familienmitglied betrachtet wird, werden sog. Nutztierarten wie Rinder, Schafe, Schweine oder Geflügel in der heutigen Gesellschaft eher als Objekte angesehen. Das scheue Wesen, das Nutztiere in der Intensivhaltung zeigen, begünstigt diese Objekt-Betrachtung. Grund genug, insbesondere Kindern eine andere Sichtweise zu ermöglichen und sie innerhalb der verschiedenen Nutztierrassen mit dem einzelnen Individuum bekannt zu machen. Auch verschwinden Nutztiere zunehmend aus dem menschlichen Alltag, sodass wir ermöglichen wollen, diese Beziehung wieder aufleben zu lassen.

Ausgebildete Tiere

Neben unseren Hunden, Ponys, Eseln und Kleintieren (Meerschweinchen, Kaninchen) setzen wir auch Nutztiere wie Hühner, Schafe, Ziegen, Kühe oder Schweine ein. Ein Großteil unserer Tiere stammt aus Tierheimen oder dem Tierschutz. Alle Tiere werden vom Institut für soziales Lernen mit Tieren in Kooperation mit Tiertrainer:innen selbst trainiert und ausgebildet. Für alle (Nutz-)Tiere gilt in der Trainingsphase der „Zähmung“: Geduld, Ansprache mit ruhiger Stimme, Hände positiv besetzen durch Streicheln und Futter, häufiger intensiver Kontakt.

Den Schwerpunkt bei der Ausbildung der Tiere stellt die Sicherheit für Mensch und Tier dar. Die Tiere müssen gelernt haben, mit unvorhersehbaren Situationen umzugehen. Dies setzt eine intensive Bindung zwischen Mensch (Tiertrainer:in) und Tier voraus.

Ausgeglichene Tiere

Die artgerechte Haltung der Tiere stellt eine Grundvoraussetzung für gelingende TGI und die Ausbildung der Tiere dar, denn nur ausgeglichene Tiere arbeiten gut mit und zeigen keine aggressiven Verhaltensweisen. Die Tiere leben alle im Herdenverband, es gibt keine Einzeltierhaltung. Sie haben nach dem pädagogischen und/oder therapeutischen Einsatz immer die Möglichkeit zum Weidegang auf einem großen Gelände und finden so einen angemessenen Ausgleich. Das Institut arbeitet mit vielen, teils sehr verschiedenen Tierarten. Um Überforderungssituationen auszuschließen, werden jeden Tag andere Tiere eingesetzt.

In der langjährigen Tätigkeit des Instituts hat sich diese Arbeitsweise für Mensch und Tier als äußerst sinnvoll und positiv erwiesen. Einige Tiere sind schon seit Gründung des Instituts dabei, zeigen noch immer keine ablehnenden Verhaltensweisen und wirken nach wie vor sehr motiviert.